25. Vier-Seen-Kultur Newsletter
Newsletter von „Vier-Seen-Kultur“ Ende August 2023
Geschätzte Kultur-Interessierte, liebe Freunde!
Zum ausklingenden Sommer 2023 kommt das Grüß Gott aus Mattsee, verbunden mit dem Wunsch, dass die wunderbare Brise aus der „Vier-Seen-Kultur“ Ecke ,Euch erfrischen und erfreuen möge. Wir fragen nach, was gibt es Neues aus Mondsee zu berichten!
Mondsee fragt mit Blick auf die aktuelle Lage: Quo vadis? Zum ersten Mal kann man noch während der Salzburger Festspiele Karten für eine Oper kaufen, die Kartenerlöse sinken um zwei Millionen Euro, bei den Abokonzerten des Mozarteum Orchesters gähnen leere Plätze, beim Mittwoch Abendkonzert („Mäzenin“) unserer Musiktage Mondsee, von dem ein Besucher sagte, er habe noch nie eine so beeindruckende Veranstaltung miterlebt, sind ganze Reihen leer, auch beim Vier-Seen-Konzert in Mai spielte unser Diogenes Quartett ein aufregen- des Programm vor lediglich 38 Zuhörern. Sind Präsenzkonzerte nicht mehr gefragt? Gibt es ein Überangebot? Lässt das Interesse an Kultur nach? Oder sind wir bequem geworden? Mondsee wird vorläufig pausieren und sich überlegen, was mehr als 38 Interessenten reizen könnte, in ein Konzert nach Mondsee zu kommen.
Der Wolfgangsee nimmt mit bei der Ausstellung MEISTER – SCHÜLER – MEISTERSCHÜLER im Museum Zinkenbacher Malerkolonie (www.malerkolonie.at) seine Aufgabe, hochkarätige, aber leider in Vergessenheit geratene Künstlerinnen wieder vor den Vorhang zu bitten, wahr. Die Austellung 2023 – sie läuft bis 8.Oktober 2023 täglich von 14.00 bis 19.00 Uhr – widmet sich den Professoren der Zinkenbacher Malerkolonie und ihren Schüler:innen. Zwei Maler der „Zinkenbacher“ wurden als Professoren an die Akademie der bildenden Künste in Wien berufen: Sergius Pauser und Josef Dobrowsky. Ein Dritter, Ferdinand Kitt lehrte bis 1947 an der Wiener Frauenakademie.
War es Künstlerinnen erst ab 1929 gestattet, ein Studium an der Akademie der bildenden Künste aufzunehmen, konnten sie bis zu diesem Zeitpunkt nur die Wiener Frauenakademie besuchen. Dessen Schulgebäude wurde – 1987 gegründet, 1910 Öffentlichkeitsrecht, seit 1918 akademische Klassen mit Hochschulcharakter – im 2.Weltkrieg zerstört und alle Schulakten vernichtet, damit ist die Geschichte dieser bedeutenden Kunstschule nur mehr durch indirekte Dokumente rekonstruierbar.
Das Museum widmet der Wiener Frauenakademie, ihren bedeutendsten Vertreterinnen und deren Werken einen eigenen Raum, u.a. seien Lisl Bareuther, Herta Broneder, Lisel Salzer und Gertrude Schwarz – Helberger genannt. Es werden die Arbeiten der Künstlerinnen jenen ihrer Lehrer gegenübergestellt und damit deren Einfluss auf das Schaffen der Malerinnen aufgezeigt. Ihr seid als Freunde der Vier-Seen-Kultur wie immer in der „Lange Nacht der Museen“ am (L. Bareuther, Seenlandschaft, undatiert, Privatbesitz)
Führungen um 19.00, 21.30 und 22.30 Uhr, Lesung in Kooperation mit dem Wallersee um 20.00 Uhr „Geschichten vom Wolfgangsee“ mit Claudia Herz–Kestranek) besonders eingeladen.
Am Wallersee wird in der Henndorfer „Wiesmühl“ aus den Schubladen immer wieder Neues und Aufregendes aus der literarischen Welt, vor allem jener um Zuckmayer gezaubert. Staunen ist angesagt! Bald mehr.
Mit welchen Plänen lässt Mattsee aufhorchen? Hier setzt die ehemalige Prinzipalin der Elisa- bethbühne / Schauspielhaus Salzburg, Renate Ourth, den Fokus auf Johann Sebastian Bach, den Literaten ! Wird mit dem Trio Pathetique , Verena Hofbauer (Oboe), Magdalena Langwie-der-Hofbauer (Orgel) und Johannes Hofbauer (Fagott) ein unkonventionelles , klang-stimmiges Programm erarbeiten und uns damit viel Freude schenken. In Kooperation mit dem Katholi- schen Bildungswerk Mattsee laden wir daher am Marien – Feiertag
ein. Bach, der große Komponist, verblüfft uns als „Literat“. Es kommt Musik zur Aufführung, die ganz ohne „ Bach“ auskommt, und doch von der Liebe zu Bachs Musik „spricht“. Klangsprache nannte das Harnoncourt. Ein interessantes, wagemutiges Programm, mit innigen Passagen, an- dachtsvoll, und hoffnungsfroh wie heiter. Bitte Termin vormerken, wir werden auch gerne daran erinnern und in der Folge ausführlich informieren.
Diesmal ist unser Newsletter reich an Denkanstöße ausgefallen. Wir hoffen, dass Lebensleichtigkeit ihn dennoch trägt und euch auch zur Resonanz anregt. Mit diesen zwei Terminen wünschen wir einen schönen Sommerausklang
