Eine Postkarte aus Henndorf
Von Henndorf, Wichard von Schöning, bekamen wir eine interessante Postkarte. Auf der Rückseite der Karte steht: „Werke Carl Zuckmayers aus seiner Henndorfer Zeit, zwischen 1926 bis 1938.
Dramen: Schinderhannes (1927) / Der blaue Engel (1929, Drehbuch, zus. mit K. – G. Vollmoeller und R. Liebmann) / Katharina Knie (1927) / Kakadu – Kakada. Ein Kinderstück. / Der Hauptmann von Köpenick (1931) / Der Schelm von Bergen (1934) / Rembrand (1936; Film – Drehbuch, zus. mit L. Biró und J. Head) / Rembrand (Buchausgabe, 1938) / Bellman (1938) / Ulla Winblad oder Musik und Leben des Carl Michael Bellman (1953, Buchausgabe)
Erzählende Prosa: Ein Bauer aus dem Taunus und andere Geschichten (1927) / Eine Weihnachtsgeschichte (1962) / Die Affenhochzeit (1932) / Eine Liebesgeschichte (1943) / Salwàre oder Die Magdalena von Bozen (1934) / Ein Sommer in Österreich (1937) / Pro Domo (1938, Autobiographischer Bericht) / Herr über Leben und Tod (1938) / Der Baum (Gedichte; 1926)
Tagebucharchiv – Austria, Obmann: W. v. Schöning.„
Der Zeichner der Postkarte heißt Maroine Dib, wurde 1949 im syrischen Latakia geboren und lebt seit langem in Salzburg. Latakia, das antike Laodicea ist mit ihrem Hafen die einzige große syrische Hafenstadt am Mittelmeer und zugleich Hauptstadt des Gouvernements Latakia. Sie gilt als syrische Hauptstadt der Alawiten, obwohl die Mehrheit der Einwohner Sunniten sind. Daneben gibt es dort griechisch-orthodoxe und melkitisch griechisch-katholische, und auch syrisch-orthodoxe, syrisch-katholische und armenisch–apostolische Christen. Alle Religionsgruppen sind relativ liberal und geben der Stadt ein weltoffenes Flair.
Maroine Dib hat mehrere Berufe, aber nur ein konstantes Hobby : die Karikatur. Schon in seiner Kindheit hat er viel gezeichnet. Seit frühester Jugend war er von den französisch – belgischen Zeichnern begeistert, er wuchs auf mit Tintin, Spirou, Coeurs Vaillants und wurde von deren „Erfindern“ auch stark beeinflusst. Heute verwendet er Vectorgrafik und ruft damit die klaren Linien seiner Kindheitslektüre in Erinnerung.
Maroine Dib hat, parallel zu seinem früheren Beruf als Bühnenbildner, viele Dirigenten, Musiker und Opernsänger beobachtet und karikiert. Von ihm stammt die wunderbare Postkarte, die Carl Zuckmayer vor der Wiesmühl in Henndorf zeigt. Gerne beklatschen wir diese wunderschöne Zeichnung und regen an, dass er auch alle anderen Literaten, die sich im Henndorfer Literaturkreis zusammenfanden, mit seinen schnellen und präzisen Linien festhält.
Danke, Maroine Dib! Danke dem Herausgebern Johanna und Wichard von Schöning!
Übrigens, Maroine Dibs Bücher finden wir u.a. im Pustet Verlag. Das letzte, „From Alfred zu Zubin“ und „From Anna zu Zarah“ erschien im Eigenverlag und kann unter www.mdib.at bzw. dib@aon.at, +43 699 11 58 12 26, www.mdib.carbonmade.com bestellt werden.