WOLFGANGSEE
Sankt Gilgen, nach dem heiligen Ägidius benannt, den man im deutschen Sprachraum auch Gilg oder Gilgian nennt, war schon im 5. vorchristlichen Jahrtausend besiedelt. Durch seine Lage an der Römerstraße war es immer ein wichtiger Knotenpunkt. Um 750 n. Chr. schenkte der Bayernherzog Odilo der Salzburger Kirche das Gebiet des Abersees (Aberseeland), um es von Mönchen erschließen zu lassen. Die Wallfahrt nach St. Wolfgang war im Mittelalter eine der bedeutendsten Europas.
Nach Aufnahme der Schifffahrt auf dem Wolfgangsee und vor allem nach Errichtung der Salzkammergut- Lokalbahn nahm Sankt Gilgen einen starken touristischen Aufschwung als Ort der Sommerfrische. Prominente wie der Arzt Theodor Billroth errichteten hier Sommervillen. In der Zwischenkriegszeit bildete sich hier die Zinkenbacher Malerkolonie, eine Gruppe prominenter Maler, darunter Mitglieder der Wiener Sezession, die hier urlaubend schöpferisch aktiv wurden. Mit Sankt Gilgen verbinden wir auch die Familie Mozart. Wolfgangs Mutter, Maria Anna, stammt aus diesem Ort und seine Schwester Nannerl hat dorthin geheiratet.
Christa und Günther Friedrich widmen sich in ihren kulturellen Aktivitäten vor allem den vorher vergessenen Künstlerinnen und Künstlern der Zinkenbacher Malerkolonie und deren Zeit in all Ihrer Vielfalt. Sie wollen uns die Künstler, die damals in dieser „Kolonie“ wohnten, vorstellen. Mit akribisch geplanten Sonderausstellungen, z.B. mit Werken aus dem Fundus der Österreichischen Nationalbank, ziehen sie Kunstinteressierte auch jetzt schon aus fernen Regionen nach Sankt Gilgen.